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Immer wieder werden wir gefragt: "Ist der Beamer Tageslichttauglich?" 

Nun ja, aber was soll das genau sein? Würden Sie bei der Autovermietung fragen ob das Auto schnellfahrtauglich ist? Und was für den einen schon schnell ist, ist für jemand anderes vielleicht einfach nur langsam und wenn sie im Stau stehen nutz ihnen die Schnellfahrtauglichkeit Plötzlich auch überhaupt nichts mehr.

Es ist also nicht so einfach  die Tagselichttauglichkeit eines Projektors zu bestimmen.Zumal diese Fähigkeit nur zum Teil vom Beamer selbst abhängt und darüber hinaus von der Leinwand und dem Raum bestimmt wird in dem Projeziert wird.

Die Herausforderung für einen Beamer besteht darin, auch in nicht ganz abgedunkelten Räumen, ein gutes bis wenigstens erkennbares Bild zu bekommen. Mit stärkeren Beamern kann man oft auch im garnicht  abgedunkelten Bereich tolle Ergebnisse erzielen. Auf der anderen Seite aber stoßen lichtschwächere Modelle schnell bei zu großen Bildgrößen an ihre Grenzen. Die Lichtleistung schrumpft exponential zur Entfernung von der Projektionsfläche. Das heißt bis zu einem Punkt ist alles ok aber nur ein paar Zentimeter weiter weg und das Bild isz zu flau. Oft wird "Tageslichttauglich" also einfach als Synonym verwendet, um lichtstark zu sagen, wenn man von Beamern spricht. Auch diese Definition wird schwierig, denn selbst 12.000 oder 15.000 ANSI Lumen bringen ihnen in direkter Sonne ein extrem schlechtes Bild und das, obwohl die Beamer wirklich lichtstark sind. Wenn Sie das Bild aber nicht größer als ein Din A4 Blatt machen kann eine solche Projektion mit solchen Lichtleistungen aber sogar im hellsten Scheinwerferlicht funktionieren.

 

Schwarz definiert sich beim Beamer über die dunkelste Stelle der LeinwandDie Grundfrage die es zu lösen gilt, ist die der das ganze Prinzip der Projektion zugrunde liegt. Bei einer

Projektion wird ein Bild per Licht auf eine neutrale, meist weiße Fläche, projiziert. Das heißt, das System leuchtet nicht selbst, sondern wirft nur das Licht zurück, das es bekommt, mal verstärkt, mal nicht verstärkt, je nach Leinwand.

Jetzt wissen sie auch, warum es im Kino so dunkel ist. Nicht, um ungestört in den letzten Reihen knutschen zu können, sondern, damit möglichst wenig bis gar kein fremdes Licht auf die Leinwand fällt - denn im Prinzip entscheidet nicht der Beamer oder Projektor darüber, ob etwas tageslichttauglich ist, sondern die Fläche auf die Sie projizieren möchten. Im Kino bedeutet das, dass eine weiße Leinwand und absolut dunkle Umgebung das beste Bild ermöglichen, da kein störendes Licht den Bildeindruck zerstören kann (abgesehen von ein paar anderen Effekten auf Augen und Wahrnehmung, die im Kino bewusst erzeugt werden).
Wenn Sie sehen, wie sich das Bild verändert, wenn das Licht im Kino vielleicht zu früh wieder angemacht wird wird schnell klar, was genauso auch für den hellen Raum und die schicke Präsentation gilt.
Bleiben wir beim Beispiel Kino: Der Abspann eines Films ist ja meist weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund. Dabei geht schwarzer Hintergrund auf einer weißen Leinwand eigentlich gar nicht. Unser Auge lässt sich aber nur zu gerne täuschen und glaubt, dass die Stellen der Leinwand, die nicht angestrahlt werden, einfach schwarz sind. Was im Kino vielleicht noch funktioniert, weil es wirklich dunkel ist, wird im Präsentationssaal oder in der Sporthalle schnell zum Problem. Noch problematischer wird es dann unter Mitwirkung der Sonne.

Die Sonne ist die stärkste Lichtquelle überhaupt. Man könnte sagen, wo sie hinscheint, wächst zwar Gras, aber kein projiziertes Bild mehr. Die Sonne macht aus einer Leinwand, die ja als Reflektionsfläche für einen Beamer dient, eine fast schon selbstleuchtende Fläche. Stellt man sich das jetzt vor wie im Kino, dann sind diese Stellen, die nur so vom Umgebungslicht erhellt werden, die schwarzen Stellen im Bild. Und selbst mit  dem besten Willen, sich betrügen zu lassen, machen unsere Augen dieses Spiel irgendwann nicht mehr mit. Der Kontrast, um weiß von schwarz zu unterscheiden ist dann einfach zu gering!

Effekt Sonne trifft auf gebeamtes BildDas heißt, die Tageslichtfähigkeit eines Beamers hängt stark vom Umgebungslicht, welches auf der Leinwand herrscht, ab. Der Kontrast, den Sie so mit ihrem Beamer erzeigen können, darf auch nicht vernachlässigt werden (nicht zu verwechseln mit dem Bildkontrast selbst, aber das Prinzip ist dasselbe). Im Endeffekt entscheidet also nicht die Lichtstärke darüber, ob ein Beamer tageslichttauglich ist, sondern der möglichst größte Kontrast, den man an der Stelle schaffen kann, auf die projiziert werden soll. Je höher der Kontrast ist, desto besser wird das projizierte Bild. Und natürlich auch, je kleiner das Bild werden soll, desto weniger Licht braucht der Projektor.

Daher ist die Angabe "tageslichttauglich" keine gute Angabe, um eine Projektion in hellen Räumen zu umschreiben. Selbst das Tageslicht ist von Minute zu Minute anders, abhängig von Sonne, Wolken, Regen, Jahreszeit, Uhrzeit und so weiter.

Man kann in etwa grundsätzlich festhalten, je kleiner und je dunkler die Projektionsfläche, auf die projiziert wird, desto weniger Licht wird insgesamt am Beamer benötigt. Oder umgekehrt, je heller die Umgebung und die Leinwand, desto stärker muss der Beamer sein, wobei gegen direkte Sonne eigentlich kein (bezahlbares) Kraut gewachsen ist. Noch nicht...

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